Sandra Klösel und Barbara Schwartz spielen beim 10.Baden-Pokal in Ettenheim
Scarlett Werner und Mia Buric ziehen ins Viertelfinale ein, in dem sie heute aufeinander treffen
Topfavoritin Petra Mandula verabschiedet sichFür die gesetzten Damen des Hauptfeldes scheint das Tennismekka am Ettenheimer Mühlenweg in diesem Jahr kein gutes Pflaster zu sein. Nachdem drei von ihnen bereits in der ersten Runde die Segel streichen mussten, kam gestern gleich für ein Quartett das Aus, so dass im heutigen Viertelfinale nur noch zwei von neun gesetzten Spielerinnen mit von der Partie sind.
Für die größte Überraschung des Tages sorgte die 28-jährige Französin Laurence Andretto. Die 176. der Weltrangliste bezwang am Abend in einem wahren Tennis-"Krimi" die als Nummer 1 ins Turnier gestartete Ungarin Petra Mandula (WTA 66) in drei Sätzen mit 6:2, 5:7 und 7:5. Die Topfavoritin scheiterte auf dem Center Court gegen die robuste Französin, die nahezu jeden Ball mit Brachialgewalt ins Feld zurück brachte, vor allem an ihrer eigenen Ungeduld. So unterliefen ihr viele relativ einfache Fehler - am Ende nutzte Andretto den ersten Matchball zum umjubelten Sieg.
Auch die an Nummer 6 gesetzte Kasachin Irina Selyutina fand gestern ihre Bezwingerin. Die 16-jährige Estin Kaia Kanepi war wie schon in der ersten Runde gegen Camille Pin (Frankreich) nicht zu stoppen und gewann mit 6:0 und 7:5. Für Erfreuliches aus deutscher Sicht sorgten Scarlett Werner (München) und Mia Buric (Stuttgart). Die 16-jährige Werner behauptete sich überraschend gegen die an vier gesetzte Niederländerin Seda Noorlander, die drei Jahre ältere Buric überzeugte im Duell zweier Qualifikantinnen gegen Maria Golviznina (Russland) mit 6:2 und 6:2.
"Ich habe gegen Maria schon vor zwei Jahren einmal gespielt und mein Konzept heute gut umgesetzt. Einen so schnellen und klaren Erfolg hatte ich dennoch nicht erwartet", freute sich die gebürtige Kroatin mit deutschem Pass. Mit ihrer unglaublich starken Vorhand kann Mia noch weit "marschieren". Davor steht allerdings Scarlett Werner, denn die beiden Deutschen treffen heute im Viertelfinale aufeinander. "Sie hat in den Spielen hier viel Selbstbewusstsein getankt und ist mit Sicherheit ein ganz harter Brocken", weiß Buric um die schwere, aber auch reizvolle Aufgabe.
Als siebente gesetzte Spielerin flog gestern leider auch Martina Müller raus. Die Hannoveranerin unterlag der starken Ungarin Katalin Marosi Aracama in zwei Sätzen. Somit halten ab heute nur noch Maja Matevzic (Slowenien/Nummer 5) und Celine Beigbeder (Frankreich/Nummer 7) die Fahnen der gesetzten Damen hoch. Matevzic bezwang gestern die Bulgarien Dessislava Topalova, während Beigbeder der Österreicherin Evelyn Fauth das Nachsehen gab.
Im Doppelwettbewerb standen bereits drei der vier Viertelfinalpaarungen auf dem Programm. Dabei schieden Angelika Bachmann und Scarlett Werner (München) ebenso aus wie Lokalmatadorin Sandra Klösel (Stuttgart) und Martina Müller (Hannover). Bachmann/Werner mussten sich Katalin Marosi-Aracama und Irina Selyutina ebenso in zwei Sätzen beugen wie Klösel/Müller ihren Kontrahentinnen Eva Dyrberg (Dänemark) und Maja Matevzic. Die ursprünglich ebenfalls gestern angesetzte Partie zwischen Mandula/Wartusch (Ungarn/Österreich) und Buric/Ramon (Stuttgart/Spanien) musste wegen des langen Duells zwischen Mandula und Andretto auf heute (ab 13 Uhr) vertagt werden.
Zahlreiche knappe Spielausgänge
Auch der zweite Tag der ersten Runde in Doppel- und Einzelwettbewerb stand im Zeichen zahlreicher knapper Spielausgänge. Unter den Augen des baden-württembergischen Staatssekretärs Helmut Rau und des Ettenheimer Bürgermeisters Bruno Metz, die dem Baden-Pokal ihre Reverenz erwiesen, gab es zudem die ersten größeren Überraschungen, für die insbesondere Qualifikantinnen sorgten.
So setzte sich die Jugoslawin Katarina Daskovic, Nummer 249 der Weltrangliste, in zwei Sätzen gegen die an Nummer drei gesetzte Tschechin Sandra Kleinova (WTA 109) in zwei Sätzen durch. Kleinova enttäuschte wie schon am Vortag im Doppel an der Seite ihrer Landsmännin Michaela Pastikova. Wie Daskovic zogen auch die Stuttgarterin Mia Buric (WTA 264) und die Russin Maria Goloviznina (342) als Qualifikantinnen ins Achtelfinale ein. Buric zeigte bei glühender Hitze einmal mehr ihr Kämpferherz und rang Nadejda Ostrovskaja aus Weißrussland (139) in drei Sätzen nieder; Goloviznina besiegte die im Ranking 180 Plätze bessere Jugoslawin Dragana Zaric.
Nachdem Scarlett Werner (München) bereits am Montag den Sprung in die zweite Runde geschafft hatte, folgte ihr gestern neben Mia Buric mit Martina Müller (Hannover) eine weitere deutsche Spielerin. Die 19-Jährige aus dem Norden setzte sich gegen Mariam Ramon (Spanien) mit 6:1 und 6:3 durch und zeigte sich hinterher überaus zufrieden. "Ich habe zum ersten Mal gegen Ramon gespielt und wollte bei meinem dritten Auftritt in Ettenheim endlich mal die erste Runde überstehen", so Müller nach ihrem schweißtreibenden Auftritt.
Die Hannoveranerin kann auf einen bemerkenswerten sportlichen Aufschwung in diesem Jahr verweisen. Noch im Frühjahr fand sie sich in der Weltrangliste auf Position 414 wieder - mittlerweile rangiert sie an Position 157. Ein "paar gute Turniere" in Mexiko, Hamburg und Berlin haben den Sprung nach oben ermöglicht. Dahinter steht aber auch ein Trainerwechsel: Martina Müller, die beim Baden-Pokal mit Sandra Klösel auch im Doppel spielt, hat sich von DTB-Coach Jens Peter getrennt und lässt sich nunmehr wieder von Vater Reinhard betreuen. "Im Moment passt das ideal", sagt sie.
Für Aufsehen sorgte gestern auch Maja Matevzic aus Jugoslawien. Die 21-Jährige besiegte die Österreicherin Barbara Schwartz glatt mit 6:4 und 6:2. Mit Patricia Wartusch - 6:7, 5:7 gegen Katalin Marosi-Aracama (Ungarn) - musste am Abend auch die letzte Österreicherin die Segel streichen. Schließlich hatte die jüngste Teilnehmerin des Feldes einen glänzenden Einstand. Die 16-jährige Kaia Kanepi aus Estland, diesjährige Juniorensiegerin bei den French Open, unterstrich ihr großes Talent mit einem souveränen Zweisatzsieg über die Nummer 177 der Weltrangliste, die Französin Camille Pin.
Während es am heutigen Mittwoch ab 12 Uhr in acht Einzelduellen um den Einzug ins Viertelfinale geht, ist die Runde der letzten acht Doppel seit gestern Abend komplett. Mit dabei sind weiterhin die Münchnerinnen Angelika Bachmann und Scarlett Werner, die sich in einer rein deutschen Auseinandersetzung gegen Julia Babilon (Hamm) und Nichole Seitenbecher (Meinerzhagen) behaupteten. Die vier gesetzten Doppel hatten zum Auftakt noch keine Probleme. Es bleibt also spannend am Ettenheimer Mühlenweg.
Maria Goloviznina, Leslie Butkiewicz und Joana Gaspar im Hauptfeld
Sandra Klösel: "Der Weg zurück ist schwer"
Sie stand als Lokalmatadorin und Sympathieträgerin naturgemäß im Mittelpunkt des Interesses: Sandra Klösel, von Turnierdirektor Klaus Ruf mit einer Wild-Card ausgestattet, zog nicht nur zahlreiche Tennisfans an, sondern sogar das Fernsehen wollte sich ihre Bemühungen auf dem Weg zurück in die Weltspitze nicht entgehen lassen. Nach hartnäckiger Verletzung schickt sich die gebürtige Urloffenerin an, zu alter Spielstärke zurückzufinden, die sie immerhin einmal als die Nummer 132 auf der Welt auswies. Dass dieser Weg ein schwerer wird, das wusste die 22-jährige im Vorhinein - und bekam es gestern bei ihrer Begegnung mit der Französin Laurence Andretto bestätigt. Klösel vermochte zwar ihr gutes Schlagrepertoire immer wieder zu zeigen, doch fehlte ihrem Spiel einfach die notwendige Sicherheit, ihren Bällen häufig die erforderliche Länge, um gegen die 176 der WTA-Liste siegen zu können. Nach gewonnenem ersten Satz (6:2) gab sie die beiden folgenden mit 0:6 und 3:6 ab. Ein Trost bleibt ihrer Fangemeinde: Im Doppel bleibt Sandra weiter im Turnier. An der Seite von Martina Müller siegte sie in den Abendstunden gegen die ebenfalls rein deutsche Paarung Basu/Cremer.
Bevor die Damen im Hauptfeld ihre Spiele aufnehmen konnten, mussten in den Vormittagsstunden die letzten Entscheidungen in der Quali fallen. "Julia Babilon und Inga Albers müssen in der Nacht zu Dienstag schlecht geschlafen haben", mutmaßte Turnierdirektor Klaus Ruf in der Pressekonferenz. Tatsächlich vermochten beide nicht an ihre Leistungen des Vortages anzuknüpfen und mussten den Einzug in die Hauptrunde anderen überlassen: der Russin Maria Goloviznina und der Belgierin Leslie Butkiewicz nämlich. Lucky Looser nennt man jene, die zu unverhofftem Glück kommen. Die Rumänin Iona Gaspar darf sich zu ihnen zählen. Sie hatte zwar ihr Spiel in der dritten Runde (gegen Mia Buric) verloren, doch weil die an Nummer zwei im Hauptfeld gesetzte Slowakin Karina Habsudova kurzfristig krankheitsbedingt absagen musste, zog sie unerwartet doch noch ins "main draw" ein.
Dort fielen gestern bereits die ersten Entscheidungen. Die Tschechin Michaela Pastikova (WTA 160) warf die Deutsche Angelika Bachmann (167) aus dem Rennen, die Österreicherin Evelyn Fauth (211) schlug in einem hart umkämpften Dreisatz-Match die Australierin Christina Wheeler (174). Eine tolle Leistung darf Dessislava Topalova (213) bescheinigt werden. Die Bulgarin, die den Baden-Pokal als eines ihrer Lieblingsturniere bezeichnete, warf in drei Sätzen die Niederländerin Amanda Hopmans (171) aus dem Turnier. Die deutschen Farben hält weiterhin die mit einer Wild-Card des DTB ins Rennen geschickte Nachwuchshoffnung Scarlett Werner (666) hoch, die im letzten Spiel des Tages die Dänin Eva Dyrberg (170) in drei Sätzen niederhielt.
Hochbetrieb wird am Mittwoch auf der Anlage herrschen. Elf Einzel und drei Doppel sind von 11 Uhr an angesetzt. Die Besucher dürfen sich wieder auf einen spannenden und langen Sporttag einstellen.
Novum: Street-Tennis in der Innenstadt
Nach dem Kids-Day am gestrigen Dienstag wartet der Baden-Pokal in diesem Jahr mit einem weiteren Novum auf. Morgen verwandelt sich der Hof des historischen Palais Rohan in der Innenstadt von 9 Uhr bis in die Mittagsstunden in eine Street-Tennis-Anlage, auf der Kinder und Jugendliche beim Tennis und verschiedenen Stationen ihre Tenniskünste (auch für Anfäger!) und Geschicklichkeit testen und unter Beweis stellen können. Vom Deutschen Tennisbund wird hierzu extra das DTB-Mobil eingefahren. Auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt, so dass man sich keine reizvollere Gestaltung des ersten Ferienmorgens vorstellen kann. Und der Knüller zu alledem: die Werbegemeinschaft Ettenheim hat eine Fülle von lukrativen Preisen ausgesetzt, so dass das Vergnügen nicht nur nichts kostet, sondern noch ausgesprochen einträglich ist. Zwischendurch bekommen die Kids und Teenies noch hohen Besuch: Die Stadt bereitet traditionsgemäß Funktionären, Schiedsrichter-Team, Organisatoren und Spielerinnen einen Empfang - und zwar nicht in verschlossenen Amtsstuben, sondern dort, wo das Leben pulsiert. Und das ist morgen Vormittag zweifellos im Rohanhof.
Zum Abschluss des zweiten Quali-Tages doch noch eine Überraschung
Wer folgt Daskovic und Buric ins Hauptfeld?
Als keiner mehr damit rechnete, gab es am gestrigen Montag, dem zweiten Tag der Qualifikation, doch noch die große Überraschung. Lenka Dlohopolcova, mit Ranking 195 an Nummer eins der Quali-Liste gesetzt, sah bis zum 5:1 im dritten Satz gegen Julia Babilon, die junge deutsche Nachwuchshoffnung (WTA 884), wie die sichere Siegerin aus. Doch mit einem Schlag schien die Sicherheit bei der Slowakin, die übers Wochenende noch für ihr Land im Fed-Cup aufgeschlagen hatte, dahin - Babilon fand ins Spiel zurück und siegte letztendlich mit 7:6, 3:6 und 7:6. Tränen bei der Verliererin, die Becker-Faust bei der jungen Deutschen, die nun in der dritten Quali-Runde gegen die Russin Maria Goloviznina anzutreten hat. Wie diese beiden hoffen die Belgierin Leslie Butkiewicz und Inga Albers aus Halle/Westf. - sie stehen sich heute gegenüber - noch auf den Einzug ins Hauptfeld, das sie mit einem Sieg erreichen können.
Am (ersten) Ziel ihrer Wünsche sind bereits die Jugoslawin Katarina Daskovic, Nummer zwei der Quali-Setzliste und 249 in der Welt, und Mia Buric (3/254), die bereits die dritte Runde überstanden haben. Daskovic stoppte dabei den Siegerlauf der zweimal begeisternden Nicole Seitenbecher, die nach erneut gutem Spiel passen musste und in der abendlichen Pressekonferenz zugab, die sechs Stunden des Vortages doch noch in den Beinen gespürt zu haben. Buric muss ein gutes Timing bescheinigt werden. Gerade noch rechtzeitig, bevor ein Gewitterregen einsetzte, beendete sie ihr Match gegen die Rumänin Ioana Gaspar mit 6:3, 6:2 erfolgreich.
Insgesamt blieben Überraschungen, wie sie im vergangenen Jahr den Baden-Pokal prägten, bislang eher die Ausnahme. Von den Gesetzten mussten neben Dhlohopolcova lediglich die Französin Anne-Laure Heitz (4/261 - gegen die Belgierin Butkiewicz) und die Tschechin Gabriela Navratilova, Baden-Pokal-Siegerin des Jahres 1996 (8/393 - gegen Seitenbecher) frühzeitig die Segel streichen.
Obwohl das Qualifikationsfeld auf Grund der Turnierkonkurrenzen in Casablanca und Sopot vom Ranking der Spielerinnen nicht ganz mit dem Vorjahr standhalten konnte, sahen die zahlreichen Besucher auf der Ettenheimer Tennisanlage bereits beachtlichen Tennissport. Neun von bisher 26 ausgetragenen Partien wurden erst im dritten Satz entschieden, acht Tie-Breaks mussten gezählt werden, drei Spiele fanden gar erst nach Tie-Break im Entscheidungssatz eine Siegerin.
Nachdem die letzten beiden Spielerinnen ermittelt sind, die über die Quali ins Hauptfeld einziehen, nehmen heute das Hauptfeld-Einzel (Beginn 13 Uhr) sowie der Doppelwettbewerb seine Spiele auf. Dabei hat es die mit einer Wild-Card ausgestattete Lokalmatadorin Sandra Klösel mit der Französin Laurence Andretto zu tun (13 Uhr).
Spitzentennis schon am ersten Tag
Nicole SeitenbecherSpitzensport schon am ersten Tag beim 10. Tennis-Baden-Pokal am Ettenheimer Mühlenweg. 16 Spiele wurden in der ersten und zweiten Runde der Qualifikation bei strahlendem Sonnenschein durchgeführt. Das Publikum - gut und gerne 500 Tennisfans fanden den Weg auf die Ettenheimer Sportanlage - bekamen dabei gleich einen Vorgeschmack, was das 50 000 Dollar-Turnier in den nächsten Tagen wohl noch zu bieten haben wird. Gleich mehrfach mussten die jungen Damen in den dritten Satz oder in den Tie-Break, ehe eine Entscheidung fiel.
Zum Match of the day avancierte bereits das Auftaktspiel zwischen der Deutschen Nicole Seitenbecher (Ranking 587) und der Schweizerin Laura Bao (409), das die Deutsche nach 3:25 Stunden (!) im Tie-Break des dritten Satzes gewann. Von den acht in der Qualifikation gesetzten Spielerinnen erwischte es am gestrigen Tag allein die Französin Anne-Laure Heitz (261/4), die gegen die Belgierin Leslie Butkiewcz (404) lange wie die sichere Siegerin aussah und dann zweimal im Tie-Break unterlag.
Als erste Spielerinnen zogen in den Abendstunden Nicole Seitenbecher und Katarina Daskovic (Yug/249) in die dritte Quali-Runde ein. Seitenbecher benötigte erneut ein Marathonmatch, um die Baden-Pokal-Siegerin des Jahres 1996, die Tschechin Gabriela Navratilova, in drei Sätzen niederzuhalten. Daskovic hatte mit der Deutschen Barbara Rosenberger weniger Mühe, um mit 7:5/6:0 in die dritte Runde einzuziehen.
Sandra Klösel und Barbara Schwartz spielen beim 10.Baden-Pokal in Ettenheim
Drei Tage vor Beginn der zehnten Auflage des Tennis-Baden-Pokals in Ettenheim sind die Teilnehmerfelder komplett.
Turnierdirektor Klaus Ruf hat sein Versprechen wahrgemacht und seine Wildcards an zwei namhafte Spielerinnen vergeben.
Sandra Klösel aus Urloffen, die nach überstandener Verletzung wieder im Aufwärtstrend ist, wird ebenso im Hauptfeld spielen wie auch die ehemalige Top 50-Spielerin Barbara Schwartz aus Österreich. Auch Schwartz ist nach einer Verletzung in der Weltrangsliste zurückgefallen und will zurück in die Top 100.
Sie gilt nach Barbara Schett als zweitbeste Spielerin in Österreich und wird am Wochenende auch im Fed-Cup-Team stehen.
Die Wild-Card des Deutschen Tennisbundes hat Nachwuchshoffnung Scarlett Werner erhalten.
Klaus Ruf hofft auf Sandra Klösel
Beim Tennis-Baden-Pokal in Ettenheim ist die Ungarin Petra Mandula an Position eins gesetzt"Viel Qualität, auch im Doppel" erwartet Klaus Ruf beim zehnten Tennis-Baden-Bokal vom 22. bis 29. Juli auf der Anlage des TC Ettenheim. Nach Ablauf der Meldefrist kann der Turnierdirektor immerhin noch auf zwei Spielerinnen der Top 100 der Weltrangliste an der Spitze der endgültigen Meldeliste verweisen.
Mit Petra Mandula (WTA 68) steht eine hochinteressante Spielerin auf Rang eins dieser Liste. Die 23-jährige Ungarin war bereits im Vorjahr beim Baden-Pokal zu Gast, schied allerdings im Viertelfinale aus. In diesem Frühjahr machte sie mit dem Erreichen der Runde der letzten Acht bei den French-Open in Paris nachhaltig auf sich aufmerksam. In Tenniskreisen bestens bekannt ist auch der Name Karina Habsudova. Die Slowakin (WTA 94) zählte noch vor zwei Jahren zu den Top 20 der Welt. Dann warfen Verletzungen die 27-jährige aus der Erfolgsspur, in die sie jetzt noch einmal zurückfinden will.
Von künftigen internationalen Erfolgen träumen zweifelsohne auch die beiden bis jetzt einzigen deutschen Spielerinnen im Hauptfeld: Angelika Bachmann (WTA 153/22 Jahre) und Martina Müller (177/18). Klaus Ruf kündigte bei einem Pressegespräch an, für seine beiden Wildcards noch "zwei Pralinen in der Hinterhand" zu haben, ohne jedoch schon Namen nennen zu wollen. Eine weitere Spielerin fürs Hauptfeld wird der Deutsche Tennisbund setzen.
Mit Kala Kanepi taucht die jüngste Akteurin im Hauptfeld am Ende der Meldeliste auf. Die 16-jährige Estin hat in diesem Jahr das Juniorinnenturnier bei den French-Open gewonnen und dürfte in Ettenheim zu den interessantesten Spielerinnen gehören. Erneut mit von der Partie wird die Slowenin Maja Matevzic (21) sein - vor zwei Jahren Publikumsliebling des Baden-Pokals. Ob es gelingt, mit Sandra Klösel (Urloffen) für Lokalkolorit zu sorgen, steht noch in den Sternen. Klaus Ruf hofft auf die Zusage der 21-jährigen Neunten der deutschen Rangliste, die nach langer Verletzungspause mit ihrem Münchner Verein in die Bundesliga aufgestiegen ist. Eine Wildcard - entweder fürs Hauptfeld oder für die Qualifikation - liege jedenfalls bereit.
Baden-Pokal vom 22.-29.Juli:
Weltklassetennis in EttenheimDas ist absolut ein gutes Feld, das sich hinter dem des Vorjahres nicht zu verstecken braucht, so die erste Reaktion von Turnierdirektor Klaus Ruf beim Blick auf die erste Meldeliste für den 10.Baden-Pokal.
Mit Petra Mandula (Ungarn, WTA 68), Ludmilla Cervanova (Slowakei, WTA 79), Tatiana Poutchek (Weißrussland, WTA 86), Nuria Llagostera (Spanien, WTA 87) und Karina Habsudova (Slowakei, WTA 94) haben immerhin fünf Spielerinnen aus den Top 100 der Weltrangliste für das Ettenheimer Turnier gemeldet.
Das sie in diesem Sommer gut in Schuss sind, lässt sich auf Grund der bisherigen Saisonergebnisse belegen: Petra Mandula erreichte bei den French-Open in Paris immerhin das Viertelfinale, genauso weit kamen Maja Matevzic (Slowenien) und Dragana Zaric (Jugoslawien) im Doppel-Wettbewerb in Wimbledon. Karina Habsudova, die 27-jährige Slowakin, zählte jahrelang zu den Top 20, Seda Noorlander aus den Niederlanden spielte zuletzt das Finale in Taschkent in einem 140.000 $-Turnier.Bereits bei Ranking 165 wird derzeit der Schlussstrich unter das Hauptfeld gezogen, und bei Weltranglistenplatz 234 endet schon die Quali. Erfahrungsgemäß kommt zwar nach dem ersten Nennschluss noch Bewegung in die Meldeliste, doch ist sich Turnierdirektor Klaus Ruf sicher, dass das Feld wieder stark genug ist, eine Woche Weltklassetennis am Ettenheimer Mühlenweg vorzuführen. Wie im Vorjahr ist auch beim 10.Baden-Pokal die Präsenz deutscher Spielerinnen zurückhaltend. Einzige Vertreterin im Hauptfeld ist augenblicklich Angelika Bachmann (WTA 153), doch kann sich dies durch die zu vergebenden Wildcards noch ändern. Den Namen von Sandra Klösel wirft Ruf in dieser Hinsicht andeutungsweise in den Ring.
Auf Ruf als Kenner der Turnierszene üben drei Youngster, die auf der Hauptfeldliste die Plätze 10 bis 12 einnehmen, einen besonderen Reiz aus: die Ungarin Anika Kapros (WTA 123) zählt eben mal 17 Lenze, Maria Elena Camerin aus Italien ist 19, Klara Koukalova aus Tschechien ebenso alt. Dass Ruf mit seinem Gespür für die jungen Wilden meist goldrichtig liegt, bewies er nicht zuletzt im vergangenen Jahr, als für ihn vorzeitig die große Favoritin Maria-Emilia Salerni hieß, die dann mit ihren 16 Jahren auch prompt den 9. Baden-Pokal gewann.Die Vorbereitungen auf der Anlage und im Organisations-Team laufen auf Hochtouren, um dem Tennis-Zirkus in der Woche vom 22. bis 29. Juli wieder jene Manege bieten zu können, in der sich alle wohl fühlen.
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